April 24, 2024

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Deutsche Banken und Großkonzerne profitieren vom Tod der Epidemien

Titel: Der Stier und der Bär vor der Frankfurter Wertpapierbörse (Quelle: Eva Crocher / Wikimedia)

Für Großkonzerne und Investmentbanker ist die Coronavirus-Epidemie eine große Bereicherung. Dies gilt international, insbesondere aber für Deutschland.

Im dritten Quartal 2021 erzielten die 40 an der Börse Dax notierten Unternehmen einen Nettogewinn von 0,7 35,7 Milliarden Euro. Das sind 152 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres und 21 Prozent mehr als im dritten Quartal 2019, dem letzten vergleichbaren Zeitraum vor der Coronavirus-Krise.

Investmentbanker erwarten den höchsten Bonus seit sechs Jahren. „Bonus-Booster für Dealmakers“, titelt zynisch die Tagesfinanz Handelsblatt. Die Deutsche Bank erwägt eine 20-Prozent-Aufstockung des Bonuspakets für Mitarbeiter in ihren Investmentbanking-Bereichen unter Berufung auf „Kenner“. Bei US-Banken wie der Goldman Sachs Group und JPMorgan Chase können die Bonuspools für Banker im Kapitalmarkt- und Beratungsgeschäft auf bis zu 50 Prozent steigen.

„Banken von den USA bis Europa haben in diesem Jahr einen Anstieg der Investmentbanking-Gewinne verzeichnet und die Transaktionsleistung ist auf Rekordniveau.“ Handelsblatt Berichte. Der Vorsteuergewinn der Deutschen Bank sei in den ersten neun Monaten des Jahres um 32 Prozent gestiegen, heißt es in der Zeitung.

Die Deutsche Bank hatte im vergangenen Jahr bereits 2,14 Milliarden Boni an ihre Top-Führungskräfte ausgezahlt. Sechshundertvierundachtzig (684) der Bankangestellten haben bis 2020 jeweils mehr als 1 Million hinzugenommen, was sie zu den bestverdienenden Millionären der europäischen Banken macht. Bei Barclays gab es „nur“ 448 Millionäre und nur 324 bei HSBC. Wenn die Deutsche Bank ihren Bonus um weitere 20 Prozent erhöht, fließen in diesem Jahr knapp 2,5 Milliarden Euro in die Taschen ihrer Investmentbanker.

Zum Vergleich: Die „Ampel“-Koalition von Sozialdemokraten (SPD), Grünen und Liberaldemokraten (FDP) hat 1 1 Mrd . Der Bonus beträgt jeweils maximal 3.000 Euro und wird sehr bald im nächsten Frühjahr ausgezahlt – wobei noch nicht klar ist, wer wem in welcher Höhe zusteht. Hunderttausende Krankenschwestern, die im Rahmen ihrer körperlichen und geistigen Grenzen lebensrettend arbeiten, werden von den wenigen hundert professionellen Spekulanten und Epidemiologen der Deutschen Bank nicht einmal die Hälfte bekommen.

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Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Last der einen und der Bereicherung der anderen. Wie Adler, die sich an Katastrophenopfern laben, bereichern sich Profiteure an Bankstandorten an den Folgen der Coronavirus-Infektion. Die Bundesregierung und die Europäische Zentralbank haben Hunderte Milliarden Euro staatlicher „Coronavirus-Hilfe“ und billiges Geld direkt oder indirekt in die Taschen der Superreichen gesteckt.

„Weltweit sollen Investmentbanken 2021 profitabler werden – und das dank des enthusiastischen Eingreifens vieler Staaten, die sich durch das Coronavirus Milliarden geliehen haben, und dank der Zentralbanken, die die Finanzmärkte mit billigem Geld versorgen.“ Sueddeutsche Zeitung Beschreibt diesen Vorgang. „Deutlich mehr Unternehmen haben Wertpapiere emittiert und Banken haben vor allem von öffentlichen oder geplanten Übernahmen profitiert, gleichzeitig sind aber auch einige Unternehmen pleite gegangen. … für viele Banker zweitrangig.