Die Daten von heute Morgen bestätigten die vorläufige Schätzung der letzten Woche zum BIP-Wachstum im ersten Quartal, warnten jedoch vor übermäßigem Überschwang. Tatsächlich sind die Nettoexporte als wichtiger Wachstumsmotor zurückgekehrt. Interessanterweise erlebt der deutsche Handel Veränderungen im Welthandel und geopolitische Spannungen. Der Anteil der Exporte in die USA stieg im Jahr 2023 auf mehr als 10 % der Gesamtexporte, während der Anteil der Exporte nach China auf 6 % sank und damit unter das Niveau vor der Pandemie lag. Gleichzeitig exportierte Deutschland mehr nach Polen, Tschechien und Ungarn als in die USA.
Allerdings wäre eine Bank, die auf die bekannte Erfolgsformel des exportorientierten Wachstumsmodells zurückgreift, trügerisch. Eine lange Liste geopolitischer Risiken, potenzieller Handelsspannungen und eines zunehmenden globalen Wettbewerbs dürften zahlreiche Argumente gegen politische Selbstzufriedenheit liefern. Das Geschäftsmodell der deutschen Wirtschaft muss ausgewogener werden.
Die Industrieaufträge heute Morgen veranschaulichen teilweise die Gefahr, dass die Wiederbelebung der exportorientierten Erfolgsformel nur von kurzer Dauer sein könnte. Tatsächlich war die Nachfrage nach deutschen Industriegütern seit der ersten Erholung nach dem Lockdown schwach. Tatsächlich sind die Industrieaufträge seit Anfang 2022 jeden Monat um durchschnittlich 0,5 % zurückgegangen.
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