Mit der Fossil Q Activist bringt der Hersteller Fossil seine neue hybride Smartwatch auf den Markt, welche auf die Vorteile einer echten Uhr setzt und um smarte Funktionalitäten wie einen Schrittezähler oder eine Musiksteuerung für das Smartphone ergänzt wurde. Was die Fossil Q Activist so besonders macht und welche smarten Eigenschaften sie wirklich besitzt, erfahrt ihr in unserem neusten Testbericht:
Was ist eine Hybrid Smartwatch?
Unter einer Hybrid Smartwatch versteht man eine herkömmliche Uhr, die um intelligente Funktionen und Hardwarekomponenten erweitert wurde, um beispielsweise mit dem Smartphone zu kommunizieren. Im Gegensatz zu reinen Smartwatches ist es bei den allermeisten Modellen nicht möglich die Inhalte auf dem Display anzupassen oder komplexe Funktionen wie beispielsweise Navigation oder Nachrichtenanzeige zu nutzen. Laut Aussagen von Fossil sollen diese Art von Smartwatches aktuell im Trend liegen und der Markt entsprechend eigener Erfahrungen noch weiter wachsen.
Lieferumfang
Fangen wir mit dem Lieferumfang der hybriden Smartwatch Fossil Q Activist an. Dieser ist auf das notwendigste beschränkt. In der Verpackung finden wir neben der Uhr mit bereits befestigten Bändern nur noch ein Werkzeug zum Wechseln der Batterie sowie die Gebrauchs- und Garantieanleitung. Eine Knopfzelle für den Betrieb ist bereits eingebaut.
Die Fossil Q Activist im Detail
Auf den ersten Blick sieht die Fossil Q Activist wie herkömmliche vergleichbare Armbanduhren des Herstellers aus. Auch beim genauen Hinsehen können wir keine Hardware erkennen. Diese versteckt sich nämlich gut platziert und sehr kompakt unter dem Ziffernblatt gehalten.
Mechanisches Ziffernblatt
Das Ziffernblatt ist auch nicht digital, sondern mechanisch. Grundsätzlich ist es in schwarz gehalten, die Ziffern sowie weiteren Elemente innerhalb des Ziffernblatts sind in einem braunen Ton aufgedruckt. Es besitzt einen Stunden- und Minutenzeiger sowie einen weiteren Zeiger, der allerdings nicht für die Anzeige der Sekunden gedacht ist. Rund um das Ziffernblatt wo die Zahlen 3,6,9 und 12 hevorgehoben sind, gibt es noch einen Kompass sowie eine Datumsanzeige von Tag 1 bis 31. Im Inneren des Ziffernblatts befindet sich noch der Seriename eingedruckt sowie für den Aktivitätstracker die Schrittanzeige.
Gehäuse aus Glas und Metall
Geschützt wird das Ziffernblatt von einem Gehäuse aus Glas und Metall – so wie man es bei auch von einer herkömmlichen Uhr kennt. Eine Beleuchtung gibt es leider nicht bei diesem Modell, weshalb das Ablesen der Ziffern in der Dunkelheit etwas schwerer ist. Auf der Unterseite befindet sich ein Drehverschluss mit Einkerbung. Dieser lässt sich mit dem mitgelieferten Werkzeug öffnen und es kommt eine Knopfzelle zum Vorschein. Laut Hersteller ermöglicht die Knopfzelle einen Betrieb von etwa einem halben Jahr. Danach muss diese gewechselt werden. Diese lässt sich allerdings sehr einfach lösen und durch eine andere ersetzen, sollte diese mal leer sein. Zwei Knöpfe und eine Krone zieren die rechte Seite der Uhr. Auf die Funktionen gehen wir später ein.
Zwei Lederarmbänder
Umgeben wird das Gehäuse der Fossil Q Activist von zwei Lederarmbändern, ebenfalls in dem selben Braunton gehalten wie das Ziffernblatt. Die beiden Lederarmbänder sind wechselbar und besitzen hierfür einen Schieber, womit diese vom Gehäuse gelöst werden können. So können auch andere Armbänder wie beispielsweise eine dunkelbraune oder graue Version aus Leder bzw. Metall verwendet werden. 10 Löcher zum Einstellen der Größe stellt die hybride Smartwatch zur Verfügung.
Verarbeitung und Tragekomfort
Insgesamt fühlt sich die Uhr sehr wertig verarbeitet an. Sie besitzt keine nennenswerten Spaltmaßen, sodass auch keine Verletzungsgefahr besteht. Alle sichtbaren Komponenten sind mechanisch, sodass wir nicht mit der eigentlichen Hardware im Inneren in Kontakt kommen.
Anfangs war das Tragen der Fossil Q Activist etwas unkomfortabel, da das Lederarmband etwas nach Weichmachern gerochen hat und sich auf der Haut auch nicht gut anfühte. Dazu tragen auch die beiden Schlaufen bei, die schnell die Haut eingequetschen können, sofern die Uhr eng angelegt wird. Doch einmal richtig angelegt und länger getragen, verhält es sich wie mit einer ganz normalen Uhr.
Smart-Funktionen durch App
Kümmern wir uns jetzt darum, dass wir auch ein paar smarte Funktionen nutzen können. Hierzu müssen wir aus dem Apple Store oder Google Play Store die Fossil Q App herunterladen. Diese und eine Registrierung sind Pflicht für die Nutzung der smarten Funktionen.
Installieren wir die App nicht und registrieren wir uns nicht, können wir die Fossil Q Activist erst gar nicht benutzen. Insbesondere der Registrierungszwang ist nicht nur nervig, sondern sollte eigentlich vermieden werden. Fossil ist aber diesbezüglich nicht der einzige Hersteller, der eine Registrierung für die Datenverwaltung in der Cloud benötigt.
Das Pairing mit aktiviertem Bluetooth
Wir führen dennoch die Registrierung eines Accounts durch und erhalten dann die Anweisung unser Smartphone mit der Uhr zu paaren. Zunächst aktivieren wir unser Bluetooth auf unserem Smartphone, da die Uhr ein Bluetooth Smart / 4.1 Low Energy Modul besitzt und über dieses die Datenübertragung vollführt. Beim Paaren muss die Uhr nah am Smartphone gehalten werden, da ansonsten keine Verbindung zustande kommt. Entgegen der vom Hersteller angegebenen Reichweite von etwa 10 Metern, hatten wir bereits nach 3-4 Metern Verbindungsabbrüche festgestellt, wodurch sich die Uhr neu mit dem Smartphone verbinden muss.
Die App selbst in der Übersicht
Die App bietet uns nach dem Pairing einen Startbildschirm mit den vorbelegten Funktionen auf dem oberen und unteren Knopf sowie der Krone. Wir haben uns beispielsweise für die Funktionen „Foto machen“, „Stoppuhr“ und „Datum“ entschieden. Wischen wir nach links vom Startbildschirm erhalten wir eine Übersicht der eingestellten Benachrichtungen sowie den Status des Schrittezählers.
Profil- und Uhreneinstellungen
Im oberen Bereich der App finden wir immer die aktuell verbundene Uhr als Icon sowie unsere Profileinstellungen. Über das Icon mit der Uhr können wir das Pairing steuern, das Gerät finden und die Zeit neu kalibrieren oder gar das Gerät wieder entfernen. Die Profileinstellungen zeigen uns die eingestellte Größe und Gewicht sowie die Anzahl der durchschnittlichen Schritte pro Tag und unseren Schlafrythmus. Außerdem können wir weitere Einstellungen tätigen und das Konto löschen, sofern wir die Uhr nicht mehr nutzen wollen.
Der untere Bereich der App besteht aus einem Menü (Startseite, Gerät, Benachrichtungen und Statistik).
Geräteeinstellungen
Unter Gerät finden wir die smarten Funktionen wie beispielsweise die zuvor erwähnten vor. Diese können entweder einzeln einem Knopf oder der Krone hinzugefügt werden. Voreinstellungen ermöglichen verschiedene einstellbare Profile mit jeweils drei Funktionen. Die Auswahl und Möglichkeiten sind allerdings sehr begrenzt. Wer etwa einen Pulsmesser oder weitere Gesundheitsfunktionen oder gar Navigation erwartet, wird hier an dieser Stelle enttäuscht sein. Fotos machen und die Musik- bzw. Lautstärkesteuerung sind hier das höchste der Gefühle.
Benachrichtungen anzeigen
Bei den Benachrichtungen können wir App-Benachrichtungen einstellen und diese rund um das Ziffernblatt anordnen. Wir haben beispielsweise Whatsapp auf Ziffer 3 und Facebook Messenger auf Ziffer 6 gesetzt. Wird uns nun eine Nachricht gesendet, gibt die Uhr ein haptisches Feedback in Form einer Vibration und wandert mit ihren Zeigern auf die eingestellte Nummer. Bei einer Whatsapp-Nachricht entsprechend auf die Ziffer 3.
Einfache Statistiken
Schließlich gibt es noch einen Bereich mit Statistiken. Dieser ist sehr einfach gehalten und zeigt an wie viele Schritte wir gelaufen sind und wie viele Kalorien wir verbrannt haben. Über einen Bearbeitungsicon können wir unseren körperlichen Eigenschaften wie Gewicht und Größe hinterlassen. Ziele lassen sich ebenfalls nur einfach definieren.
Funktionen Stoppuhr, Foto machen, Musiksteuerung und Datum
Aus den verschiedenen Funktionen haben wir uns die vier zuvor erwähnten Funktionen ausgesucht und wollen diese mal ein wenig beleuchten. Alle Funktionen lassen sich dabei auf alle Knöpfe und die Krone gleichermaßen belegen.
Mit der Stoppuhrfunktion können wir die Zeit aufnehmen, müssen dabei allerdings das Ziffernblatt dauerhaft im Blick halten. Einmal gedrückt laufen die Zeiger im Kreis bis wir eine andere Taste drücken. Dann werden diese auf die aktuelle Uhrzeit zurückgestellt. Eine solide, aber einfache Funktion wie wir finden.
Foto machen funktioniert da schon besser. Hierzu muss allerdings manuell die Foto-App geöffnet werden. Danach platzieren wir uns für unser Motiv und können dann den Auslöser aus der Ferne betätigen. Das ist neben dem Datum die Funktion, die uns am Besten überzeugen konnte.
Musiksteuerung enttäusche uns dagegen. Wir können, wenn auf die Knöpfe gelegt, Musik nur Starten und Stoppen. Auf die Krone gelegt soll es eigentlich auch möglich sein, einzelne Titel auszuwählen. Dies gelang uns während unseres Tests aber nicht immer. Meistens wurde der aktuelle Song zurückgesetzt.
Datum ist ebenfalls eine Funktion, die zu überzeugen wusste. Sehr einfach gehalten zwar, aber dennoch sinnvoll. Wer schnell das aktuelle Tagesdatum wissen will, drückt auf den entsprechenden Knopf und sieht wie die Zeiger sich auf dem Ziffernblatt positionieren.
Fazit
Mit der Fossil Q Activist hat der Hersteller Fossil eine Hybrid Smartwatch im Angebot, die hauptsächlich durch ihre Uhrenfunktion bei uns überzeugen konnte. Einige der wenigen einfach gehaltenen smarten Funktionen konnten bei uns überzeugen, einige wie die Musiksteuerung nicht. Auch den Registrierungszwang um die smarte Uhr überhaupt Nutzen zu können, gefiel uns nicht*. Die App hingegen war sehr einfach und intutiv für den Nutzer gehalten und bietet die meisten Funktionen auf einen Blick.
Wer beim nächsten Uhrenkauf nicht direkt in eine Smartwatch investieren möchte oder auf der Suche nach einer natürlichen Uhr mit smarten Funktionen ist, sollte sich trotzdem die Fossil Q Activist einmal genauer anschauen. Der gute Tragekomfort und ihr ordentliches Preis-Leistungsverhältnis mit einem Preis von 179 Euro sowie die Batterielaufzeit von einem halben Jahr lassen das Ganze nicht ganz so negativ aussehen.
*Hier würden wir uns nicht nur von Fossil, sondern auch von anderen Herstellern andere Lösungen wünschen.