Die Preise für Wohnimmobilien sind in Deutschland auf den stärksten Rückgang seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2000 gefallen, wobei die größten Rückgänge in den Großstädten zu verzeichnen waren.
Nach Angaben der Regierung fielen die deutschen Immobilienpreise am stärksten seit Beginn der Aufzeichnungen im zweiten Quartal, da höhere Zinsen und steigende Rohstoffpreise ihren Tribut vom Immobilienmarkt in Europas größter Volkswirtschaft forderten.
Die Preise für Wohnimmobilien fielen im Jahresvergleich um 9,9 %, der stärkste Rückgang seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2000, teilte das Zentralamt für Statistik am Freitag mit.
Die Preise fielen im Quartal um 1,5 %, wobei die Rückgänge in Großstädten stärker ausfielen als in weniger besiedelten Gebieten.
In Städten wie Berlin, Hamburg und München sanken die Wohnungspreise um 9,8 % und die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser sanken um 12,6 %.
Seit einem Jahrzehnt sorgen niedrige Zinsen für einen Immobilienboom auf Europas größtem Immobilieninvestmentmarkt. Ein starker Anstieg der Tarife und steigende Baukosten haben dem Ansturm ein Ende gesetzt, und eine Reihe von Entwicklern musste in die Insolvenz gehen, da die Geschäfte eingefroren wurden und die Preise einbrachen.
Die Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland gingen im Juli um 31,5 % zurück, teilte das Statistikamt am Montag mit, da die Baupreise im Jahresvergleich um fast 9 % stiegen.
Deutschland strebt den Bau von 400.000 Wohnungen pro Jahr an, hat aber Schwierigkeiten, dieses Ziel zu erreichen.
Der Wohnungswirtschaftsverband (GdW) schlug am Freitag Alarm und forderte staatliche Unterstützung für Bauunternehmen.
„Die Baukrise in Deutschland verschärft sich von Tag zu Tag und erreicht die Mitte der Gesellschaft“, heißt es in einer Stellungnahme des GdW, der bundesweit rund 3.000 Wohnungsunternehmen vertritt.
Der GdW forderte eine Senkung der Mehrwertsteuer von derzeit 19 % auf 7 % für bezahlbare Mieten und staatlich geförderte Kredite mit einem Zinssatz von 1 % zur Unterstützung von Unternehmen.
Die Regierung wird am Montag ein Gipfeltreffen mit der Industrie abhalten, um die Situation zu besprechen.
GdW und Haus&Grund-Eigentümergemeinschaft kündigten an, den Gipfel zu boykottieren, da dieser zu wenig Einfluss auf die Tagesordnung habe.
Das deutsche Kabinett plant, bis Ende dieses Monats ein Hilfspaket für die Branche vorzulegen, nachdem es Pläne zur Ankurbelung des Bausektors angekündigt hat, einschließlich der Reduzierung regulatorischer und bürokratischer Anforderungen.
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