Höhere Preise und niedrigere Zinsen halten die Nachfrage in Schach
Im vierten Quartal 2021 stiegen die Hauspreise im Jahresvergleich um 12,2 % und die Hauspreise zwischen 2015 und 2020 um 39 %. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat im Februar 2023 angekündigt, die Eigenkapitalanforderungen für Kreditinstitute zu erhöhen, da die Preise und Kredite für Wohnimmobilien weiterhin hoch sind.
Auch die Mieten sind laut OECD-Mietpreisindex in den letzten fünf Jahren gestiegen, was aber erklärt, warum das Preis-Miet-Verhältnis im gleichen Zeitraum deutlich gestiegen ist. Aufgrund der gestiegenen Hauspreise in Deutschland scheint Eigentum günstiger zu sein als Miete. Seit 2010 ist die Erschwinglichkeit des Immobilienkaufs weiter gesunken. Das real verfügbare Bruttoeinkommen der deutschen Haushalte ist in den letzten fünf Jahren um etwa 15 % gestiegen, und obwohl die Zinsen historisch niedrig sind, reicht dies nicht aus, um den starken Preisanstieg auszugleichen. Dies mag erklären, warum neben regulatorischen Faktoren und höheren Anschaffungskosten die Eigentumsquote in Deutschland im vergangenen Jahr kaum gestiegen und in der EU nur um 50 % gesunken ist.
Insgesamt ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ein Trend zu mehr Wohnraum für Einzelpersonen und Kleinfamilien zu erkennen, der sich in den nächsten fünf Jahren fortsetzen wird. Laut einem Frühjahrsgutachten des Bundesamtes für Immobilien konzentrieren sich die neuen Notunterkünfte vor allem auf kleine Dachgeschosswohnungen. Außerdem erwarten wir, dass die Nachfrage nach Wohnraum insgesamt höher sein wird. Baugenehmigungen liegen seit vielen Jahren aus und die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage wird derzeit größer, da das Angebot versiegt. Allein zwischen 2016 und 2020 ist die Nachfrage nach rund 350.000 Wohnungen hoch. Von November 2020 bis November 2021 durften rund 400.000 Wohnungen gebaut werden. Aufgrund der geringeren Bautätigkeit und höheren Baukosten im Jahr 2021 war die Zahl der im Jahr 2021 fertiggestellten Personen möglicherweise geringer als im Jahr 2020, als etwa 306.000 Wohnungen fertiggestellt wurden, was den Druck der Überbelegung noch verstärkte. Die Bundesregierung plant den Bau von 400.000 Wohnungen pro Jahr, davon 100.000 öffentlich gefördert, aber wie erfolgreich das Projekt sein wird, bleibt abzuwarten.
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