Dezember 23, 2024

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Deutsches Gericht gegen Regierung zum Verkauf von Raffinerieanteilen

Deutsches Gericht gegen Regierung zum Verkauf von Raffinerieanteilen

(Bloomberg) – Ein deutsches Gericht hat im Streit um eine vom russischen Ölgiganten Rosneft PJSC beschlagnahmte Raffinerie gegen die nationale Regierung entschieden und damit den Rechtsstreit um den Besitz der Anlage verlängert.

Ein Gericht hat entschieden, dass die Übernahme des Anteils von Shell Plc an der PCK-Raffinerie Schwedt durch die Alcmene GmbH – ein bis 2021 vermittelter Deal – gültig ist, entschied das Berliner Verwaltungsgericht am späten Dienstag.

Die Regierung, die letztes Jahr nach der russischen Invasion in der Ukraine die Kontrolle über die örtliche Rosneft-Einheit übernommen hatte, hat dem Verkauf nicht zugestimmt.

Eine Sprecherin sagte, das Wirtschaftsministerium werde „das Urteil mit der gebotenen Sorgfalt prüfen und entscheiden, ob Berufung eingelegt wird“.

Der Streit verdeutlicht die komplexen Machtverhältnisse zwischen Russland und Deutschland vor dem Krieg – und die rechtlichen Komplikationen, die sich aus deren Entwirrung ergeben. Der Besitz der Raffinerie Schwedt in Ostdeutschland bleibt in der Schwebe, während die Europäische Union versucht, sich von der Energiekrise des letzten Jahres zu erholen.

Alcmene schloss vor zwei Jahren einen Deal ab, um Shells 37,5-prozentigen Anteil am ostdeutschen Werk zu kaufen. Der Mehrheitsaktionär Rosneft bevorzugte jedoch die Beteiligung und machte von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch, was den Grundstein für einen langwierigen Streit legte.

Die deutsche Kartellbehörde genehmigte den Alcmene-Deal im vergangenen Jahr, doch die endgültige Genehmigung war kompliziert, als die Regierung die lokale Rosneft-Einheit übernahm.

Alcmene begrüßte die Entscheidung des Gerichts und sagte in einer Erklärung am Mittwoch, dass die Entscheidung die Genehmigung der Investition des Unternehmens bestätige. Shell lehnte eine Stellungnahme ab, da dies nicht Teil des Gerichtsverfahrens war.

Siehe auch  Bundesverteidigungsministerium im Visier verdächtiger Drohnenflüge - DW - 04.11.2022

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