BERLIN – Deutschlands Mitte-Rechts-Opposition hat am Montag einen Schritt zur Konsolidierung ihrer harten Linie in der Migrationsfrage getan und einen neuen politischen Plan vorgelegt, der eine umfassende Überarbeitung der Asylvorschriften vorsieht.
„Wir wollen die Migration wieder in den Griff bekommen“, sagte Mario Voigt, Vorsitzender der CDU in Thüringen und einer der Parteivorsitzenden, die für die Ausarbeitung der Grundsatzerklärung verantwortlich waren, am Montag in Berlin. „Wir sind eine weltoffene und gastfreundliche Nation. Aber bei der Gastfreundschaft geht es nicht darum, die Haustür zu entfernen. Bei der Gastfreundschaft geht es vielmehr darum, zu entscheiden, wer und wie viele Menschen in unser Zuhause kommen.
In einem 71-seitigen Dokument mit dem Titel „In Freiheit leben“ schlugen Parteiführer Maßnahmen vor, um die Zahl der Asylbewerber, die nach Deutschland und Europa einreisen, zu begrenzen. Noch wichtiger ist, dass das Papier fordert, dass Asylsuchende, die nach Europa einreisen, in „sichere Drittländer“ umgesiedelt werden, wo ihre Asylanträge bearbeitet werden können.
„Alle Asylbewerber in Europa müssen in einen sicheren Drittstaat überstellt und dort einem Verfahren unterzogen werden“, heißt es in dem Papier. Sobald ein solches System etabliert sei, werde eine „Koalition der Willigen“ innerhalb der EU „jährlich eine Gruppe schutzbedürftiger Personen aus dem Ausland aufnehmen und unter den Koalitionsmitgliedern verteilen“.
Der CDU-Kommentar erinnert an den „Ruanda-Plan“ der konservativen britischen Regierung, einen Gesetzentwurf, der darauf abzielt, nach Großbritannien einreisende Asylsuchende zur Bearbeitung und möglichen Umsiedlung in das ostafrikanische Land zu schicken. Das britische Projekt steckte in rechtlichen Herausforderungen.
Die von den CDU-Spitzen am Montag vorgelegte Grundsatzerklärung ist weitgehend ehrgeizig. Eine Anpassung europäischer Asylverfahren würde die Zustimmung anderer Mitgliedstaaten erfordern.
Dennoch ist es ein weiteres Zeichen dafür, wie die Partei versucht, sich von der liberaleren Asylpolitik ihrer ehemaligen Vorsitzenden Angela Merkel zu distanzieren, insbesondere in einer Zeit, in der die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) bundesweit die höchste Wahlbeteiligung hat 22 Prozent, an zweiter Stelle hinter der größten konservativen Opposition, zu der auch die CDU gehört.
Unter der Bundesführung von Friedrich Merz ist die CDU in Migrations- und Sozialfragen nach rechts gerückt, offensichtlich ein Versuch, zur AfD übergelaufene Wähler zurückzugewinnen. Dies markiert eine klare Abkehr von Merkels zentristischem Ansatz.
Auch der heutige Politikentwurf sieht eine deutsche Aufstellung vor Leadkultur, oder „Leitkultur“ – ein loser Begriff, der die Grundwerte und Überzeugungen Deutschlands definieren soll. Gemäß der Grundsatzerklärung umfasst diese Kultur die Menschenrechte und die „Rechtsstaatlichkeit“ Deutschlands sowie „das Bewusstsein für Heimat und Zugehörigkeit sowie die Anerkennung des Existenzrechts Israels“.
Nur wer diese Leitkultur vertritt, solle deutsche Staatsbürger werden, argumentieren CDU-Spitzen.
Prinzipien beschreiben Prinzipien, die bestimmte Richtlinien in der Zukunft leiten werden. Das letzte Papier dieser Art entstand 2007, als Merkel noch Bundeskanzlerin war. Über den überarbeiteten Entwurf werden die Parteimitglieder auf dem Parteitag im Mai abstimmen.
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