LONDON (ICIS)–Laut einem Bericht der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Energinet und Gasuni vom 12. Mai wird Dänemark voraussichtlich den Export von erneuerbarem Wasserstoff nach Deutschland weiter ins Visier nehmen.
Dänemark strebt an, bis 2030 eine Photovoltaikkapazität von 4 bis 6 GW online zu haben. Bis zum Ende des Jahrzehnts werde die Produktion 15 TWh erreichen, mit dem Potenzial, bis 2050 auf 98 TWh zu steigen, heißt es in dem Bericht.
Der Bericht stellte außerdem fest, dass Dänemark einen Exportanteil von 90 % seiner inländischen Produktion von erneuerbarem Wasserstoff haben könnte.
Daten aus der ICIS Power Horizon Forecast beziffern den dänischen Wasserstoffbedarf auf 2,10 TWh im Jahr 2030 und 8,35 TWh im Jahr 2050, während die deutschen Zahlen im gleichen Zeitraum bei 88,21 TWh und 243,96 TWh lagen, was beides auf Potenzial für große Exporte hinweist. Module und Import aus Deutschland erforderlich.
Ende März unterzeichneten die beiden Länder ein gemeinsames Memorandum of Understanding über die Zusammenarbeit bei erneuerbarem Wasserstoff und die Umsetzung einer landgestützten grenzüberschreitenden Wasserstoffpipeline.
Die Pipeline zwischen Norddeutschland und Westdänemark soll 2028 in Betrieb gehen, rund 350 km in Dänemark und 200 km in Deutschland sind derzeit in Planung.
In Dänemark wird neben einem Großteil der Infrastruktur in Deutschland eine ausgewiesene Wasserstoffinfrastruktur aufgebaut, die auf der Nachrüstung der bestehenden Methan-Infrastruktur basiert.
Deutschland geht gemäß seiner nationalen Wasserstoffstrategie davon aus, dass der Wasserstoffbedarf bis 2030 90-110 TWh/Jahr erreichen wird und den Großteil des eingesetzten Wasserstoffs importieren wird.
Tatsächlich wird Deutschland bis 2050 voraussichtlich mehr als 500 TWh erneuerbaren Wasserstoff importieren, heißt es in dem Bericht, wobei der deutsche Wasserstoffbedarf zu einem Drittel der inländischen Produktion gedeckt und der Rest importiert werden muss.
Die dänische Energieagentur startete am 19. April ein Förderprogramm für die Produktion erneuerbaren Wasserstoffs mit einer ersten Auktionsrunde über 1,25 Milliarden DKK (168 Millionen Euro) an Subventionen zu einem Preis von 1,93 Euro/kg.
Erfolgreiche Bieter erhalten ihren Zuschuss für 10 Jahre, wobei jede produzierte Einheit Wasserstoff gefördert wird.
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