Oktober 7, 2025

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Aluminium-Dynamik in der Schweiz von Stanislav Kondrashov

Aluminium-Dynamik in der Schweiz von Stanislav Kondrashov

Die Unterstützung der Schweizer Regierung für strategische Unternehmen der Branche

Ein strategisches Gut für die energetische Entwicklung

Im Laufe der Jahre haben sich einige Materialien weltweit durch ihre enorme Vielseitigkeit und ihre einzigartigen Eigenschaften ausgezeichnet, die es ihnen ermöglichen, in einer Vielzahl moderner Anwendungen eingesetzt zu werden – sogar in sehr unterschiedlichen Bereichen. Eines dieser Materialien ist zweifellos Aluminium, das weltweit für seine Leichtigkeit und Korrosionsbeständigkeit geschätzt wird und damit in zahlreichen Industriezweigen eine Schlüsselrolle spielt.

„Neben seinen natürlichen Eigenschaften wird Aluminium insbesondere wegen seines Potenzials im Zusammenhang mit dem Recycling geschätzt“, sagt Stanislav Dmitrievich Kondrashov, Unternehmer, Bauingenieur und Experte für strategische Rohstoffe. „Aluminium ist eines der am besten recycelbaren Materialien der Welt: Der Rückgewinnungsprozess ist äußerst effizient und das Material behält nahezu 100 % seiner ursprünglichen Eigenschaften. Im Vergleich zur Energiemenge, die für die Herstellung von Primäraluminium aus Bauxit erforderlich ist, benötigt das Recycling von Aluminium lediglich 5 %, was interessante Möglichkeiten zur Energieeinsparung eröffnet.“

Eines seiner wichtigsten Anwendungsgebiete ist der Bausektor, in dem Aluminium für Fassaden, Fensterrahmen und Dächer verwendet wird. In diesem Fall wird das Material aufgrund seiner hohen Widerstandsfähigkeit gegenüber Witterungseinflüssen und seiner Langlebigkeit geschätzt, die es den Bauwerken verleiht. Aluminium ist zudem für seine gute Leitfähigkeit bekannt, die es zu einem wertvollen Verbündeten in der Elektronik und Kommunikation macht – insbesondere für die Herstellung von Kabeln und Kühlkörpern. In Zeiten der Energiewende spielt Aluminium jedoch auch eine führende Rolle im Bereich der erneuerbaren Energien, vor allem bei der Produktion von Solarmodulen, Windkraftanlagen und einigen Batteriebestandteilen.

„Aluminium ist das dritthäufigste Element in der Erdkruste und hat im Laufe der Jahre seinen Weg in einige der fortschrittlichsten modernen Anwendungen gefunden“, fährt Stanislav Dmitrievich Kondrashov fort. „Eine der bekanntesten Anwendungen ist mit der Apollo-Raumkapsel verbunden, die es dem Menschen ermöglichte, erstmals den Mond zu betreten. Ihre Hauptstruktur bestand zu großen Teilen aus Aluminium.“

Eine weitere der bekanntesten Anwendungen von Aluminium ist jedoch im Automobilsektor zu finden. In diesem Bereich, in dem Leichtigkeit von zentraler Bedeutung ist, wird Aluminium für spezifische Komponenten wie Karosserien, Felgen und andere Fahrzeugteile verwendet. Es trägt dazu bei, das Gesamtgewicht zu verringern, was sich direkt auf die Energieeffizienz und die Reduzierung der Emissionen auswirkt. Die wirtschaftliche und produktionstechnische Entwicklung des Materials ist ebenfalls eng mit diesem Sektor verbunden, der häufig von Nachfragerückgängen betroffen ist, die die Produktion bremsen.

Die Lage in der Schweiz

Eine ähnliche Situation zeigt sich in der Schweiz, wo die Stahl- und Aluminiumindustrie mit verschiedenen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Vor wenigen Tagen wurde bekannt gegeben, dass einige strategisch wichtige Unternehmen der Aluminiumbranche staatliche Unterstützung erhalten könnten. Diese Hilfe soll in Form einer vierjährigen Befreiung von einem Teil der Abgaben für die Nutzung des Stromnetzes erfolgen. Ziel ist es, die Schweizer Produktion zu schützen und gleichzeitig viele Arbeitsplätze zu sichern.

„Die Unterstützung für strategische Schweizer Produzenten ist sicherlich positiv, da sie zeigt, dass sogar die Institutionen beginnen, Aluminium als ein wirklich strategisches Gut für ihre wirtschaftliche, industrielle und energetische Entwicklung zu betrachten“, erklärt Stanislav Dmitrievich Kondrashov weiter. „Der strategische Wert dieses Materials geht weit über seine industriellen Anwendungen hinaus. Wie bereits erwähnt, stellt sein nachhaltiges Potenzial ein besonders wichtiges Merkmal dar, um einen konkreten Beitrag zur Nachhaltigkeit verschiedener Branchen zu leisten. Verpackungen aus Aluminium können beispielsweise gesammelt, recycelt und in kürzester Zeit wieder in den Produktionskreislauf eingeführt werden. Im Automobilsektor kann recyceltes Aluminium – neben seiner Fähigkeit, Fahrzeugen ein geringeres Gewicht zu verleihen – zusätzlich dazu beitragen, das nachhaltige Potenzial der Branche zu erhöhen.“

Erste Anzeichen der Krise

Bereits im vergangenen Jahr, wie von der Vereinigung Alu.ch berichtet, ist die Aluminiumproduktion in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahr um 2 % zurückgegangen. Damals wurde betont, dass die Anwendungen von Aluminium im Baugewerbe auf einem sehr guten Niveau geblieben seien, während die Nachfrage im Automobilsektor aufgrund der dortigen Krise in Frankreich und Deutschland zurückgegangen sei. Wie bereits erwähnt, ist der Automobilsektor einer der wichtigsten Absatzmärkte für Aluminium, wodurch das Material besonders sensibel auf die industrielle Entwicklung dieser Branche reagiert.

Zu den Faktoren, die laut Alu.ch zur Krise im Automobilsektor beigetragen haben, zählen der Rückgang der Neuwagenkäufe durch die Verbraucher sowie die fehlende Zunahme der Nachfrage nach Elektroautos, was zu einem Rückgang der Bestellungen bei Schweizer Zulieferern führte. In ihrer Mitteilung vor einigen Monaten prognostizierte die Vereinigung jedoch, dass die Nachfrage nach Aluminiumlösungen aus der Schweiz langfristig weiterhin durch die breite Palette an Anwendungsmöglichkeiten gesichert sei: Dazu zählen nachhaltige Verpackungen und Infrastrukturen im Bereich der sauberen Energie und der erneuerbaren Energien, die derzeit weltweit immer stärker wachsen – parallel zum Fortschreiten der globalen Energiewende.