Laut einer aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY haben die 100 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands in diesem Jahr die Auswirkungen eines herausfordernden Geschäftsumfelds zu spüren bekommen.
Laut EY-Daten verzeichneten 66 der 100 umsatzstärksten Unternehmen in den ersten neun Monaten einen Umsatzanstieg, während 34 einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum meldeten.
Im Vorjahr steigerten fast alle Unternehmen (93 %) ihren Umsatz. Für das kommende Jahr erwartet EY keine wesentliche Verbesserung des Wachstums.
„Der Gegenwind nimmt zu“, sagte Henrik Ahlers, Vorstandsvorsitzender von EY Deutschland. „Viele Unternehmen sind zuletzt kaum oder gar nicht gewachsen – oft mit Wachstumsraten unterhalb der Inflationsrate.“
Globale politische Unsicherheiten und Kriege haben zu erheblicher Verunsicherung bei Unternehmen und Menschen geführt.
Den Daten zufolge war die Automobilbranche in diesem Jahr der Wachstumstreiber unter den Top 100, der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten um 11 %. Dennoch sagte Ahlers, dass der Wind für die Branche schwächer werde, da die weltweiten Neuwagenverkäufe nachlassen.
Laut Statistik verzeichneten andere Industrieunternehmen in den ersten drei Quartalen einen Gesamtumsatzzuwachs von 5 %, Handelsunternehmen legten um 4 % zu.
Noch schlimmer lief es für den Gesundheitssektor, der nach dem Anstieg von COVID-19 einen Umsatzrückgang von 12 % verzeichnete. Logistikunternehmen schrumpften um 14 %, während die Chemieindustrie einen Rückgang um 20 % verzeichnete. Aufgrund der deutlich gesunkenen Strompreise verzeichneten 44 % der Energieversorger einen starken Umsatzrückgang.
Das konsolidierte Betriebsergebnis (EBIT) der Unternehmen stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 32 % auf über 135 Milliarden Euro (148,8 Milliarden US-Dollar).
Allerdings war der Anstieg vor allem auf einen Rekordverlust des Energiekonzerns Uniper von fast 45 Milliarden Euro im Jahr 2022 im Zuge der Gaskrise zurückzuführen. Dies drückte damals die Gesamtbilanz nach unten.
Ohne den Effekt würde dies zu einem Rückgang des Rohertrags um 8 % in den ersten drei Quartalen 2023 führen.
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